Johann Friedrich August Tischbein (1750–1812)
Familie des Erbprinzen Friedrich von Anhalt-Dessau
Um 1798
Öl auf Leinwand
41,0 × 28,0 cm
Unsign
Privatbesitz Dessau-Roßlau
Lit.: zuletzt Kat Kulturstiftung Dessau-Wörlitz (Hg.): Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky (1725–1794)
(= Kataloge und Schriften der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz), Berlin 2010.
Die Ölskizzen Tischbeins zeigen auf exemplarische Weise den Wandel in der Porträtauffassung am Ende des 18. Jahrhunderts, die Abkehr vom Repräsentationsbild und Hinwendung zu einer bürgerlichen Auffassung. Die Skizze ist eine Vorarbeit für das große Gemälde der erbprinzlichen Familie, welches in der Anhaltischen Gemäldegalerie aufbewahrt wird. Dargestellt sind der Erbprinz, seine Frau Amalie von Hessen-Homburg, die Kinder Georg Bernhard (*1796), Amalie Auguste (*1793) und Leopold Friedrich (*1794 – er übernahm 1817 das Herzogtum von seinem Großvater). Friedrich war das einzige legitime Kind des Fürsten Franz. Somit gewinnt der Baumstamm im Sinne der Stammhalterschaft Symbolkraft. Das Familienbildnis strahlt die vornehme Lässigkeit und Noblesse der englischen Porträtkunst aus.
R.M.