Sektion V

Franz in Stein und Bronze –
Standbilder des Fürsten Franz in Dessau

Die Aufstellung von Herrscherplastiken im öffentlichen Raum gehörte von jeher zur zum festen Repertoire aristokratischer Repräsentation. In dieser Tradition ließ Prinz Johann Georg (Hans Jürge) von Anhalt-Dessau bereits zu Beginn der 1780er Jahre ein Standbild seines Bruders Fürst Franz aus Sandstein im Georgengarten aufstellen. Die Statue zeigt den Fürsten, in Anlehnung an die Darstellung des römischen Kaisers Augustus, in römischer Toga als Pater Patriae, als Vater des Vaterlandes. Damit verkörperte das Franz-Standbild im Georgengarten bereits zu dieser Zeit das weit verbreitete Bild vom „Vater Franz“. In der Form einer Togastatue war ein deutscher Fürst bis dahin noch nicht dargestellt worden. Das 1858 auf dem Neumarkt errichtete Franz- Standbild wiederum nimmt die Erinnerungsfigur

des „Vaters Franz“ auf und schreibt sie fort. Dieses Denkmal für den Fürsten Franz diente der Legitimation seines Enkels Herzog Leopold Friedrich. Er war es, der die Herstellung und Errichtung des Denkmals im Wesentlichen finanzierte. Das Standbild blieb bis 1935 an seinem Standort, dann wurde es versetzt und drohte schließlich für Rüstungszwecke eingeschmolzen zu werden. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Diffamierung der Fürstenstatuen in Dessau als Symbolfiguren adliger „Blutsauger“. Das Franz-Standbild im Georgengarten wurde zerschlagen und verschwand. Das Franz-Denkmal auf dem Neumarkt entging der Vernichtung nur sehr knapp und kehrte nach einem Zwischenspiel im Wörlitzer Garten erst 1998 wieder an seinen ursprünglichen Standort zurück.

V-9 Büste des Fürsten Leopold Friedrich Franz

Otto Illemann nach Friedemann Hunold

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Ausstellung

Federführung: Frank Kreißler
Kurator: Reinhard Melzer
Konzept: Andreas Pečar, Paul Beckus, Andreas Erb, Reinhard Melzer, Frank Kreißler
Bildredaktion und Reproduktion: Sven Hertel

Katalog

Herausgeber: Andreas Pečar und Frank Kreißler für die Stadt Dessau-Roßlau
Redaktion: Frank Kreißler
Assistenz: Fabian Schubert, Antje Geiger
Entwurf Titelbild und Bildredaktion: Sven Hertel