Repräsentationsbauten –
Schloss- und Stadtkirche St. Marien
Mit dem teilweisen Umbau des Stadtschlosses durch Erdmannsdorff 1767/68, der Neugestaltung des Lustgartens 1775 und dem Bau des Theaters 1797/99, ebenfalls von Erdmannsdorff an der Kavalierstraße, vervollständigte Leopold Friedrich Franz die wichtigsten Repräsentationsbauten seiner Residenz. Fürst Franz hat im Zusammenhang mit dem Umbau der Residenzstadt Dessau auch die Marienkirche umbauen lassen. Die Marienkirche war die Schloss- und Begräbniskirche der Fürsten von Anhalt-Dessau. Fürst Franz machte aus ihr einen Erinnerungsort an sein Herrschaftsgeschlecht. Er ließ die spätgotische Architektur der Kirche unangetastet.
Damit konnte jeder Besucher das Alter der Kirche sinnlich wahrnehmen.
Die vom Fürsten beauftragten Umbauten sollten den gotischen Eindruck unterstreichen. Im Osten der Kirche ließ er im Chor einen Fürstenstuhl einbauen. Dieser Fürstenstuhl wurde im gotischen Stil errichtet, man verlieh ihm also zumindest den Anschein von Alter und Tradition. Ebenfalls im gotischen Stil waren die neu eingebauten Emporen in der Kirche errichtet worden. Diese Emporen waren im Chor mit Wappen verwandter Herrscherhäuser verziert. Auch das Bildprogramm verknüpfte christliche Motive mit der Erinnerung an die eigenen Vorfahren.